Es ist ein allgegenwärtiges Thema, der Fachkräftemangel. Auf der einen Seite fehlt es an Fachkräften, auf der anderen Seite werden die Arbeitsämter und Jobcenter „überrannt“. Wie passt das zusammen?

Fachkräftemangel für eine Branche oder eine Firma?

Zunächst einmal kann man den Fachkräftemangel nicht als inflationärem Begriff überall dort anführen, wo man nicht für das gedachte Budget einen Mitarbeiter findet. Der Nachwuchsmangel in bestimmten Bereichen ist sicherlich real, aber nicht jede Firma müsste mit einem Fachkräftemangel umgehen.

Der eigene Betrieb

Ist der Unternehmer noch „vom alten Schlag“ dann steht er oder sie oft auf den Standpunkt, alles muss zu meinen Konditionen laufen. Ich bestimme das Gehalt, die Arbeitszeit, das Volumen der Arbeit und ob der Mitarbeiter Teil meines Teams werden „darf“.

Veraltet heißt den Anschluss zu verlieren
Diese recht veraltete Denkweise, führt oft zu folgendem Problem- niemand will die Stelle antreten. Ggf. Sind viele Bewerber vorhanden, allerdings will niemand zu diesen Konditionen zu Ihnen kommen.

Ein Beispiel aus der Praxis

Erwachsenenbildung im Bereich der Sicherheit, Stellengesuch Fachkraft für Schutz und Sicherheit, mehrere Jahre Berufserfahrung als Dozent. Einstiegsgehalt Vollzeit: 2650,00€ Brutto.

Fehlersuche führt schnell zum Erfolg

Der Kunde findet aus guten Grund keine Dozenten, denn: Der Manteltariflohn für die Fachkraft für Schutz und Sicherheit beläuft sich auf 19,17€. Hochgerechnet auf 176 geforderte Stunden: 3.376,92€. Der Dozent würde also ca. 800,00€ monatlich weniger verdienen, als ihm nach dem gültigen Tarifvertrag im Sicherheitsgewerbe zustünde.
Rückfrage beim Kunden:“ Dafür hat der ja jedes Wochenende frei!“

Gleicher Kunde, Wochen später im Vergleich

„Ach der Fachkräftemangel ist wirklich nicht zu ertragen. Wir finden einfach kein Qualifiziertes Personal für die Vakante Stelle!“
Konkurrent knapp 15 Kilometer vom Kunden entfernt derweil: 28 Qualifizierte Bewerbungen, 2 Einstellungen am gleichen Tag… Einziger Unterschied: Gehalt 3200,00€ Brutto, Kaffee, Tee und Wasser umsonst, familiäres Klima, gemeinsames Zusammenkommen nach der Arbeit beim einem Essen-, Grill- oder Spieleabend… Der Fachkräftemangel bezieht sich also hier weder auf die Stelle, noch auf das Einzugsgebiet der Bewerber, die Stelle ist einfach Mist…

Sein Sie ehrlich zu sich selbst und ihrem Betrieb

Wenn nicht Sie, wer dann? Wenn Sie selbst nicht stetig kritisch gegenüber Ihrem eigenen Betrieb sind, wer soll es dann sein? Natürlich können Sie gerne eine Beraterfirma wie unsere hinzuziehen, aber sollten nicht grade Sie wissen, wie es um Ihren Betrieb bestellt ist?

Hinterfragen Sie die Konkurrenz

Gibt es in Ihrem Umfeld Firmen, die ein ähnliches Geschäftsmodell verfolgen? Sind die Probleme die Selben? Warum sollte ein Bewerber sich überhaupt für Sie und nicht für ein anderes Unternehmen entscheiden? Wenn Sie diese Frage nur mit: „Ja, weil es hier Arbeit gibt und ich zahle pünktlich“ -beantworten können, dann ist der Betrieb ggf. Das grundsätzliche Problem.