Eine relativ neue Erscheinung am Arbeitsmarkt ist das sogenannte Quiet Quitting. Gemeint ist damit, dass der Arbeitnehmer seiner inneren Einstellung nach in eine Art „Dienst-nach-Vorschrift-Moral“ verfällt.
Wie äußert sich QQ?
Für den Vorgesetzten ist QQ relativ schnell zu erkennen. Der Mitarbeiter weigert sich zum Beispiel zum Ableisten von Überstunden, Schichtwechsel in kurzen Abständen, Arbeitsumfelder die nicht vertraglich vereinbart worden sind, Dienstreisen werden verweigert etc.
Woher kommt QQ eigentlich?
Wenn Sie über einen Mischbetrieb zwischen „Alten Hasen“ und „Jungen Küken“ verfügen, werden Sie relativ schnell festgestellt haben, dass die ältere Generation weitaus widerstandsfähiger ist und den Belangen des Unternehmens vor der Familie eher den Vorrang einräumt. Allerdings muss dies heute nicht mehr unbedingt für die jüngere Generation gelten.
Die Work-Life-Balance
Oft ist der Auslöser für QQ recht simpel. Der Arbeitnehmer hat das Gefühl ausgebeutet zu werden. Leider muss anerkannt werden, es gibt solche Betriebe und Arbeitgeber heute immer noch. Unternehmer verfolgen oft Regeln in einem Betriebsablauf, die für den Arbeitnehmer nicht nachvollziehbar sind. Gehen Sie einmal ganz neutral an das Leben ihrer Mitarbeiter heran und versuchen Sie zu verstehen, was Ihren Mitarbeiter bewegen könnte.
Aus der Praxis entnommen von einem Kunden
Nehmen wir ein Beispiel:
Eine junge Alleinerziehende Mutter, Mitte dreißig, ein Kind im Alter von Acht Jahren.
Tätigkeit in der Firma: Kundenbeschwerden per Mail zu beantworten. Sechsjährige Betriebszugehörigkeit
die Junge Frau sucht ihren Arbeitgeber auf, um mit ihm über ihre Arbeitszeiten zu sprechen. Als alleine ziehende Mutter sei es ihr nicht möglich, ihr Kind unbetreut zu lassen. Auch die Familie, hier die Großeltern, könnten nicht ständig auf das Kind aufpassen.
Das Kind abzuholen und auf den Arbeitsplatz mitzunehmen, ist in der Firma verboten worden. Sie bat den Arbeitgeber um eine Lösung, bzw. Um eine entsprechende Mithilfe.
Die Antworten des Arbeitgebers beschränkten sich auf Kündigung, Gehaltskürzung und der gleichen.
Abnehmende Produktionsleistung
Fast wie selbstverständlich stellte sich nach diesem Gespräch, eine abnehmende Arbeitsleistung ein. Die Mitarbeiterin wurde öfter Krank, direkt nach Feierabend war sie bis zum Dienstbeginn nicht mehr zu erreichen, Schulungen welche nicht vereinbart waren konnten nun plötzlich nicht mehr wahrgenommen werden etc.
Unsere Beratung in diesem Fall
In einem klärenden neutralen Gespräch, erst einmal ohne den Arbeitgeber, stellte Sie ihren Unmut heraus. Sie habe 6 Jahre lang alles immer wieder für die Firma stehen und liegen lassen und fühle sich nun, wie viele Arbeitnehmer in solch einer Situation, alleine gelassen und ausgenutzt. Ebenfalls war sie bereits für ein Bewerberverfahren in einer anderen Firma vorgemerkt.
Welche Lösung konnte gefunden werden?
Wie sicherlich viele bereits beim Lesen festgestellt haben war die Lösung so einfach, dafür hätte es unserer Beratung gar nicht gebraucht. 8-12 Büro 13-15 Homeoffice. Dienstreisen und Schulungen nach angemessener Absprache und damit war die Lösung schon gefunden.
Der Kostenfaktor bei QQ
Natürlich entspringt unsere Beratung nicht der Natur, dass wir unglaublich menschlich sind und andere nicht. Vielmehr war es ein einfaches Rechenexempel:
Unternehmenskosten durch verschlechtertes Beschwerdemanagement: ca. 25.000,00€ pro Jahr.
Einweisung einer neuen Mitarbeiterin und Kündigung der Alten Mitarbeiterin ca. 60.000,00€.
Ankauf und Installation der Hard- und Software im Homeoffice der Dame: 0,00€ ( lediglich die Überwindung des Arbeitgebers haben uns alle viel Zeit gekostet)
Fazit: Wenn die QQ erkennen, versuchen Sie zu handeln. Gehen Sie in das Gespräch mit einem Mitarbeiter und suchen Sie aktiv Lösungen für alle. Sprechen Sie aktiv mit Mitarbeitern darüber, welche Vorgaben erfüllt werden müssen, damit Arbeitsplätze gehalten werden können. Weichen Sie ggf. Von Ihren Vorstellungen auch mal ab und suchen Sie neue Wege. Zu guter letzt und wichtigster Punkt:
Kaufen Sie bitte keine Obstkörbe!